… erzählen etwas von der Kulturgeschichte, von theologischen Einstellungen und zentralen Glaubensaussagen der jeweiligen Zeit.

  • Vor- und frühromanische Kirchen des 5.-10. Jahrhunderts Typisch sind für diese massive und festungsartige Mauern, eine Apsis, kleine Rundbogenfenster, niedrige Eingänge, ein kreuzförmiger Grundriss
    ⇒ Glaubensaussage dieser Kirchen: „Unser Kyrios – Herr – ist Christus“
  • Romanische Kirchen des 11.-13. Jahrhunderts Typisch sind für diese dicke Mauern, kleine Fenster, Rundbögen, wenig Verzierung
    ⇒ Glaubensaussage dieser Kirchen: „Gott ist wie eine schützende Burg!“
  • Gotische Kirchen des 12.-15. Jahrhunderts Typisch sind filigran emporstrebende Mauern, größere Maßwerk-Fenster mit Spitzbogen, bunte Glasfenster, filigrane Verzierungen, Mauern werden oft außen durch ein Strebewerk gestützt, Kreuzrippengewölbe
    ⇒ Glaubensaussage dieser Kirchen: „Wir streben empor zu Gott, zum Licht!“
  • Kirchen in der Renaissance des 16.-17. Jahrhunderts Typisch sind  Eingangsfronten, die breit und waagerecht gegliedert sind, klare geometrische Formen, große Heiligenfiguren an der Eingangsfront, über den Portalen oder Fenstern, dreieckige oder halbrunde Segmentgiebel
  • Kirchen im Barock des 17.-18. Jahrhunderts Typisch sind geschwungene Turmhauben, große unbemalte Sprossenfenster, reich verzierte geschwungene Fassaden, ovale Fenster
    ⇒ Glaubensaussage dieser Kirchen: „Wir geben das Schönste und Beste für Gott!“, „Die Kirche gleicht einem himmlischen Festsaal“
  • Kirchen im 19. Jahrhundert imitieren oft längst vergangene Baustile
  • Kirchen im 20. Jahrhundert zeigen individuelle Stile und Glaubensaussagen

Quelle: M. L. Goecke-Seischab, F. Harz: Der Kirchenatlas. Räume